Über uns

Der Verband der öffentlichen Wirtschaft und Gemeinwirtschaft Österreichs – VÖWG – vertritt die Interessen der öffentlichen Wirtschaft, insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge. Unter Daseinsvorsorge wird das öffentliche und gemeinwohlorientierte Handeln zur Bereitstellung von notwendigen Gütern und (Dienst-) Leistungen im Rahmen eines Gemeinwesens verstanden. Gemäß der Definition der EU-Kommission (2003) umfasst dies marktbezogene und nicht marktbezogene Tätigkeiten, die im Interesse der Allgemeinheit erbracht werden und daher von den Behörden mit spezifischen Gemeinwohlverpflichtungen verknüpft werden.

Der VÖWG repräsentiert somit Unternehmen und Einrichtungen, die im Eigentum, mit Beteiligung oder im Auftrag von Gebietskörperschaften Dienstleistungen von allgemeinem Interesse erbringen. Neben der öffentlichen Infrastruktur (Personenverkehr, Wasser, Energie, Abfall) sind auch Bildung, Gesundheit, Kultur und soziale Dienste vom Begriff der Daseinsvorsorge umfasst.

Der VÖWG betreibt Interessenvertretung auf europäischer und nationaler Ebene und arbeitet in den Ressorts Wirtschaft, Finanzen und Binnenmarkt, Soziales und Gesundheit, Medien und Kommunikation, Verkehr, Umwelt sowie Energie. Ziel ist es, Kommunen und öffentliche Unternehmen mit Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf nationaler wie europäischer Ebene besser zu vernetzen.

Als österreichische Sektion des Europäischen Zentralverbands der öffentlichen Wirtschaft in Brüssel – SGI Europe – ist der VÖWG Teil der europäischen Sozialpartner und arbeitet an der Entstehung von Gesetzen mit. Darüber hinaus nützt der VÖWG als Mitglied des in Lüttich/Belgien ansässigen Internationalen Forschungs- und Informationszentrums für Gemeinwesen – CIRIEC – internationale Expertisen und Kontakte. Auf diese Weise wahrt er die Interessen seiner Mitglieder und gestaltet europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik wirksam mit.

Präsident des VÖWG ist seit September 2021 amtsführender Stadtrat KR Peter Hanke. Die Geschäftsführung hat seit März 2010 Heidrun Maier-de Kruijff inne.

Unsere Mitglieder

Mitglieder des Verbandes arbeiten in unterschiedlichen Geschäftsfeldern in ganz Österreich. Aus dem Bereich Soziales, Beschäftigung und Gesundheit vertritt der Verband Krankenanstalten sowie große Sozialeinrichtungen und führende Dienstleistungsunternehmen im arbeitsmarktpolitischen Bereich. Fernwärme-, Gas- und Elektrizitätswerke bzw. Unternehmen aus dem Feld Energieerzeugung und -versorgung sowie Wasser und Abfallentsorgung stellen eine weitere Gruppe dar.

Der Verband repräsentiert darüber hinaus Institutionen des Geld- und Versicherungswesens, des Verkehrs- und Transportwesens, von Regional- und Lokalbehörden sowie kommunale Dienstleister. Zahlreiche Wohnbau- und Siedlungsgenossenschaften, Einrichtungen aus Kunst, Kultur sowie Forschung runden das Mitgliederspektrum ab. Darüber hinaus kooperiert der VÖWG in Österreich unter anderem mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKÖ), dem Österreichischen Städtebund, dem Österreichischen Gemeindebund, dem ÖGB sowie mit der Wirtschafts- und Arbeiterkammer.

Unsere Aufgaben

Verhandlungen und Debatten mit verantwortlichen PolitikerInnen, relevanten EntscheidungsträgerInnen in den Generaldirektionen der Europäischen Kommission, im Europäischen Parlament, in Delegationen, Ausschüssen, nationalen Ministerien sowie Landesbehörden sind Teil der täglichen Verbandsarbeit.

Die europäische Liberalisierungsdynamik und Binnenmarktorientierung stellt zahlreiche unserer Mitgliedsunternehmen vor administrative und wirtschaftliche Herausforderungen. Das zugrundeliegende Regelwerk steht unter permanentem Reformvorbehalt, was auch die rechtlichen Voraussetzungen für die nachhaltige und qualitative Erbringung öffentlicher Leistungen im Interesse der Bevölkerung entscheidend beeinflusst. Deswegen setzt sich der VÖWG mit Nachdruck dafür ein, die Besonderheiten öffentlicher Leistungserbringung bei europäischen EntscheidungsträgerInnen zu verdeutlichen und Vorurteile gegenüber kommunalen Unternehmen abzubauen. Über ein hervorragendes Netzwerk von Partnerorganisationen sowie ausgezeichnete Kontakte in Brüssel bietet der VÖWG eine etablierte Plattform, um Interessen und Forderungen effektiv einzubringen. Diese Dimension der europapolitischen Verbandsarbeit gewinnt stetig an Bedeutung, um eine Erosion der Daseinsvorsorge über den Umweg des europäischen Vergabe- und Beihilfenrechtes zu verhindern.

Die Auswirkungen der sektoralen Maßnahmen im Bereich der EU-Umweltpolitik sind für die Ausgestaltung der nationalen Abfallwirtschaftsgesetze enorm. Die österreichische Abfallwirtschaft gilt als europäische Musterschülerin, die zahlreiche best-practices zur Erreichung der europäischen Zielsetzungen zu Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Umweltschutz beitragen kann. Deshalb ist es umso wichtiger das laufende Jahr, das vom EU-Umweltkommissar zum „Jahr des Abfalles“ erklärt wurde, zu nutzen, um auf europäische Initiativen aktiv Einfluss zu nehmen. Dazu zählt neben der Betonung der Notwendigkeit zu Kooperationen öffentlicher Stellen, auch die angemessen Verankerung der kommunalen Abfallwirtschaft im Kontext europäischer Wettbewerbs- und Binnenmarktlogik. Neben der Revision wesentlicher Richtlinien (zB Abfallrahmen-RL, Verpackungs-RL) sind für die nahe Zukunft auch weitere Maßnahmen zur Reduktion des Plastikmülls, Erhöhung der Recycling-Quote und Verhinderung der Deponierung angedacht. Hier sind vitale Interessen der kommunalen Abfallwirtschaft betroffen, weshalb die Gelegenheit genutzt werden sollte künftige Entwicklungen in unserem Sinne mitzuprägen.

Neben der Wahrung von Mitgliederinteressen bietet der VÖWG eine Reihe von weiteren Services an. Spezialrecherchen bzw. die Zusammenstellung von Informationsportfolios zu wichtigen Themen – etwa zu Förderprogrammen der EU – oder die rechtliche Begleitung von Konsultationsverfahren auf europäischem wie nationalem Level gereichen zum Vorteil seiner Mitglieder. Der Verband unterstützt so bei der Abklärung von Kosten wie auch beim Treffen wichtiger strategischer Entscheidungen im täglichen Geschäftsleben. Der VÖWG versteht sich als Vermittler zwischen ExpertInnen aus der öffentlichen Wirtschaft und politischen EntscheidungsträgerInnen und Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.