Entschließung des Europäischen Parlaments zu mehr PatientInnensicherheit

Das Europäische Parlament (EP) hat sich mittels Entschließung vom 19. Mai 2015 zu einer sicheren Gesundheitsversorgung in Europa und somit einer Verbesserung der PatientInnensicherheit und Eindämmung der Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe bekannt.

Bei 8-12% der SpitalspatientInnen kommt es zu sog. unerwünschten Ereignissen z.B. Infektionen mit multiresistenten Bakterien. Diese führen jährlich zu 37.000 Todesfällen und belasten außerdem die ohnehin angespannten Gesundheits-Budgets.
Die ParlamentarierInnen verorten in der anhaltenden Wirtschaftskrise und den gekürzten Budgets massives Gefahrenpotential. Budgetdruck dürfe nicht zu einer schlechteren PatientInnenversorgung führen, so der Berichterstatter Piernicola Pedicini (EFDD, IT).

Das Parlament fordert daher dass:
1) Antibiotika ausschließlich auf Verschreibung erhältlich sein sollen.
2) Vor einer Verschreibung eine mikrobiologische Diagnostik erfolgen muss.
3) Marketing bezogenen Interessenkonflikte zwischen Anbieter und ÄrztInnen vermieden werden müssen.
4) Konsum von Antibiotika und das Auftreten von Resistenzen besser dokumentiert werden sollte.

Zudem fordert das EP die Europäische Kommission auf einen gesetzlichen Rahmen zu entwickeln, der Anreize kreiert, die Entwicklung von neuen Antibiotika voranzutreiben.
Im Bereich der Tiermedizin werden ebenfalls Maßnahmen gefordert. So soll es dem EP zufolge künftig keine prophylaktische Verabreichung von Antibiotika mehr geben.

Bild: Michael Bührke / pixelio.de